Otto Buchinger – der Papst des Heilfastens
Inhaltsverzeichnis
Dr. Otto Buchinger ist „Erfinder“ der gleichnamigen Fastenkur. Der als Fastenpapst bekannte Buchinger setzt dabei auf ein ganzheitliches Fasten mit gesunder Lebensführung und mehr Eigenverantwortung gegenüber der eigenen Gesundheit.
Otto Buchinger ist am 16. Februar 1878 geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er Medizin und arbeitet als Dr. med. bei der Marine. 1917 erkrankte Buchinger an einer Blutvergiftung (Sepsis). Die Krankheit konnte nicht vollkommen ausheilen und führte zum chronischen Gelenkrheuma. So wurde Otto Buchinger als Vollinvalide von der Marine entlassen.
Über einen Bekannten erfuhr er vom Heilfasten, welches ihn nach 19 Tagen wieder zurück ins wahrhaftige Leben brachte. Nachdem er nach der Fastenkur gesundet war, beschäftigte sich Dr. Otto Buchinger näher damit. Er verband den Fastengedanken auch als Entsagung, Verzicht, Gebet und Einkehr und stützt sich dabei auf folgende sieben Säulen:
Die 7 Grundpfeiler
- Stille, Entspannung und Ruhe
- Bewegung
- Einkehr nach innen, Zeit nehmen, bis hin zur Langeweile
- Förderung der Ausscheidung
- Körperliche Aktivität
- Massagen, Atemtherapie, Wasseranwendungen
- Nahrung für die Seele
Warum diese Fastenkur?
Der Körper des Menschen kann als Wunderwerk gesehen werden. Jeden Tag muss er unermessliches leisten, damit er fit und gesund bleibt. Der Stoffwechsel und das Immunsystem tragen dazu maßgeblich bei. Genussmittel, ungesunde Ernährung, Umweltgifte und weitere Faktoren schädigen die Funktionsweisen des Stoffwechsels. Vor allem in den lebenswichtigen Organen wie Leber, Nieren und Darm lagern sich Schlagen und Giftstoffe ab.
Nicht selten sind gesundheitliche Probleme die Folge. Der bewusste und freiwillige Verzicht auf gewisse Nahrungsmittel entschlackt den Körper und entlastet den Stoffwechsel. Viele Beschwerden wie Migräne, Stoffwechselprobleme oder Gelenkbeschwerden können dank des Heilfastens gelindert oder sogar vollkommen geheilt werden. Nach dem Fasten fühlt man sich deutlich wohler, fitter und gesünder.
Fasten ist mehr als nichts essen
Fasten bedeutet nicht Diät. Hier steht die Reinigung des Körpers an erster Stelle. Dabei sollen auch Giftstoffe ausgeschleust und Seelenmüll abgeworfen werden. Zudem ist es häufig der Beginn eines gesünderen, neuen Lebensstils. Die Fastenkur beginnt deshalb mit einem sogenannten Entlastungstag.
An diesem Tag soll so viel wie möglich getrunken werden und zwar Wasser und ungesüßter Tee. Auf Alkohol, Kaffee, Zigaretten und Zucker sollte ab dem ersten Tag verzichtet werden. Gegessen werden nur mehr leicht verdauliche und ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Reis, gedünstetes Gemüse oder Kartoffeln.
Das eigentliche Heilfasten beginnt
Das eigentliche Heilfasten beginnt mit dem ersten Tag ohne feste Nahrungsaufnahme. Damit der Darm richtig auf das Heilfasten vorbereitet wird, muss er von unnötigem Ballast befreit werden. Beim Heilfasten geschieht dies durch die Einnahme von Glaubersalz. Glaubersalz entleert den Darm zuverlässig und man bekommt es in jeder Apotheke.
Am ersten Tag gibt es als Frühstück Tee, mittags eine Gemüsebrühe oder ein Glas Saft ohne Zuckerzusatz, genauso auch abends. Den ganzen Tag hindurch ist es wichtig viel Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken.
Neue Lebensgewohnheiten durch Heilfasten
Buchinger fand ebenfalls heraus, dass diese Fastenkur oft eine Umstellung der Lebensgewohnheiten mit sich bringt und eine Brücke zwischen Psyche und Körper entsteht. Zu den erzielten Erfolgen gehört meist die Abgewöhnung von schlechten Trink- und Essgewohnheiten, Schlafstörungen wurden beseitigt, Reduzierung von Alkohol, Nikotin und Medikamenten sowie die Normalisierung der Verdauung und des vegetativen Nervensystems. Zudem kann es auch zur Linderung oder Heilung von beispielsweise Erschöpfungszuständen, Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, psychosomatischen Störungen, Hautkrankheiten, Allergien, Verdauungsbeschwerden oder Bluthochdruck kommen.
Ablauf der Fastenkur
Während der Kur sind alle Teesorten erlaubt. Außerdem sollte sich neben der Fastenkur auch sportlich betätigt werden. Damit Körper und Seele miteinander in Einklang gebracht werden, werden Meditationstechniken, wie Yoga empfohlen. Damit die innere Ruhe auch gewährleistet ist, sollten während der „Fastenzeit“ Hektik und Stress vermieden werden.
Durch diese Fastenmethode werden durch die Flüssigkeiten nur wenige Kalorien aufgenommen. Der Körper wird dadurch nur sehr wenig belastet, aber dennoch mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt.Nach den oben bereits angesprochenen ersten beiden Entlastungstagen ist der Körper sehr gut auf das Fasten vorbereitet. Es wird ab jetzt nur mehr leichte Kost zu sich genommen. Nach der kompletten Darmentleerung ist auch dieser perfekt auf die kommenden Tage und Wochen vorbereitet. Das eigentliche Fasten wird über einen bestimmten Zeitraum durchgeführt.
Die ersten fünf Tage wird meist nur Flüssigkeit aufgenommen. Es müssen dabei über den Tag verteilt mindestens drei Liter getrunken werden. Am Morgen wird dabei idealerweise Kräutertee getrunken. Zum Mittag sollten es Gemüsebrühe oder Gemüsesäfte sein und abends ersetzten Gemüsebrühe oder Obstsäfte die Mahlzeit.
Fastenbrechen beendet das Fasten
Die Fastenkur wird mit dem Fastenbrechen beendet. Hierzu dürfen etwas Gemüsebrühe und ein Apfel gegessen werden. Der Körper wird schrittweise wieder an feste Nahrung gewöhnt. Die folgenden Aufbautage bereiten den Körper wieder auf ein „Normalmaß“ vor. Das gesunde Essverhalten sollte auf alle Fälle langfristig beibehalten werden.
Weiterführende Links und Quellen: