Bittersalz – Wirkung und Dosierung
Inhaltsverzeichnis
Sehr oft werden die Begriffe Glaubersalz und Bittersalz in einen Topf geworfen bzw. synonym miteinander verwendet. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede, denn zumindest chemisch gesehen handelt es sich hier um zwei verschiedene Substanzen. Die Unterschiede gestalten sich wie folgt:
- Glaubersalz ist chemisch gesehen Natriumsulfat-Decahydrat
- Bittersalz ist chemisch gesehen Magnesiumsulfat-Heptahydrat
Da das Glaubersalz allgemein bekannter ist, steht Bittersalz immer etwas in dessen Schatten. Grund genug, um Letztgenanntes hier einmal etwas näher unter die Lupe zu nehmen.
Was ist Bittersalz?
Bittersalz ist ein sogenanntes salinisches Abführmittel, also ein salzartiges Präparat mit abführender Wirkung. Ähnlich wie Glaubersalz wird auch Bittersalz nur kurzfristig angewendet, z. B. um eine akute Verstopfung zu lösen oder den Betroffenen auf einen medizinischen Eingriff vorzubereiten. Auch als Auftakt bzw. für die erste Darmreinigung als Start für eine Fastenkur eignet sich das bittere Präparat sehr gut. Der Name stammt übrigens vom bitteren Geschmack, den viele Menschen als unangenehm empfinden. Das Salz ist weder verschreibungs- noch apothekenpflichtig. Der Preis ist vergleichsweise günstig, für 100 g zahlt man etwa 1,50 Euro.
Welche Nebenwirkungen hat Bittersalz?
Glaubersalz ist bekannt für seine drastischen Nebenwirkungen wie etwa Herzprobleme, Bluthochdruck und Wasseransammlungen im Körper. Doch wie steht es um die Nebenwirkungen von Bittersalz?
Auch hier empfiehlt es sich, das Mittel nicht regelmäßig einzunehmen. Bei zu häufiger Einnahme kann es zu einer sogenannten Magnesiumvergiftung kommen, die sich durch Störungen im zentralen Nervensystem, Ausfälle körperlicher Reflexe, unkontrollierte Muskelbewegungen, Müdigkeit sowie Lähmungserscheinungen und Herzrhythmusstörungen bemerkbar macht. Experten empfehlen daher, Bittersalz nicht mehr als 5-6 mal pro Jahr anzuwenden.
Welche Dosierung wird empfohlen?
Ähnlich wie bei Glaubersalz wird auch Bittersalz in Wasser aufgelöst. Hierzu gibt man 2-3 Teelöffel des Präparates in ein Glas mit 250 ml Wasser und rührt dieses so lange ein, bis sich die Kristalle vollständig aufgelöst haben. Für Kinder empfiehlt sich die Einnahme erst ab einem Alter von sechs Jahren, sie sollten entsprechend nur die halbe empfohlene Dosis erhalten. In Extremsituationen kann Bittersalz auch in einer höheren Dosierung angewendet werden (bis zu 2 EL pro 500 ml Wasser). Hierbei sollte man sich in der Folge jedoch auf eine sehr schnelle und heftige Darmentleerung einstellen.
Wirkung von Bittersalz
Die Wirkung von Bittersalz ähnelt wiederum dem Glaubersalz. Auch dieses Mittel verhindert, dass dem Nahrungsbrei in Darm Wasser entzogen wird. Durch die Wasseransammlung vergrößert sich das Volumen innerhalb des Darms stark, und eine schlagartige Darmentleerung in Form von Durchfall setzt ein. Wie schnell die Wirkung einsetzt, hängt von der individuellen Konstitution, vom Körpergewicht und von dem im Darm enthaltenen Volumen ab. 20 Minuten bis zu vier Stunden können bis zum Einsetzen der Wirkung vergehen.
In Ausnahmefällen kann das Bittersalz keine Wirkung zeigen. Dies tritt insbesondere bei Menschen auf, die unter einer chronischen Magen-Darm-Entzündung oder unter Darmträgheit leiden. Daher ist anzuraten, vor Einsatz von Bittersalz zur Darmentleerung mit dem Hausarzt zu sprechen. Er kann auch Empfehlungen zur Dosis geben.
Alternativen zu Bittersalz
Wer das bittere Abführmittel nicht verträgt bzw. sich nicht mit dem unangenehmen Geschmack anfreunden kann, der findet zahlreiche natürliche Lebensmittel und Präparate, die ebenfalls zum Abführen eingesetzt werden können. Allerdings muss der Betroffene in diesem Fall damit leben, dass die Entleerung nicht so schnell einsetzt und unter Umständen mehrmals eine entsprechende Kur durchgeführt werden muss, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen.
Die verbreitetste Alternative ist der altbekannte Einlauf, der jedoch in der Regel nur beim Arzt bzw. im Krankenhaus durchgeführt wird. Menschen, die zu Hause abführen möchten, können dies mit dem Einsatz von Rizinusöl, Pflaumensaft, Sauerkrautsaft oder Flohsamen erreichen
Bittersalz zum Abnehmen
Heutzutage wird einigen Hausmitteln die Eigenschaft nachgesagt, beim Abnehmen zu helfen. Das trifft auch auf das Bittersalz zu. Es soll in Form eines Epsom-Salz-Bades beim Abnehmprozess helfen. Einige prominente US-Schauspieler- und Sängerinnen schwören auf diesen Trick. Ob dieser aber tatsächlich so wirksam ist, konnte bislang nicht eindeutig bewiesen werden. Die vermeintliche Eigenschaft, das Abnehmen zu unterstützen, soll einigen überzeugten Verwenderinnen zufolge auf das enthaltene Magnesium und Sulfat zurückzuführen sein. So sind sie der Meinung, dass diese Inhaltsstoffe über die Haut besonders schnell aufgenommen werden und so den Stoffwechsel entsprechend effektiv unterstützen.
Wissenschaftliche Meinungen zur Wirkung von Epsomit
Magnesiumsulfat kann bewiesenermaßen als Abführmittel eingesetzt werden. Dass es über die Haut aufgenommen wird, konnte bis heute jedoch nicht bewiesen werden. Auch in einer kleineren Studie aus dem Jahr 2009 konnte kein Hinweis darauf gefunden werden. Eine Studie aus dem Jahr 2017 kam hingegen zu dem Ergebnis, dass im Urin der Probanden, die eine magnesiumhaltige Creme verwendeten, ein höherer Magnesiumspiegel nachgewiesen werden konnte.
Wie sinnvoll die Anwendung des Salzes als Badezusatz ist, kann so auch von wissenschaftlicher Seite nicht klar beantwortet werden. Insofern keine Kontraindikatoren vorliegen, können Sie auch einfach selbst ausprobieren, welche Effekte das Salz auf Ihre Gesundheit oder Ihren Abnehmerfolg hat.
Weiterführende Links und Quellen
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